Antrag: Intensivierung der Jugendarbeit Modellversuch Motivierende Kurzintervention „MOVE“

18.10.17 –

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderats,

aktuell ist die Debatte um die Einführung einer Sicherheitswacht entbrannt. Ursache hierfür ist jedoch nicht eine gestiegene klassische Kriminalität, sondern Konflikte und starke Spannungen zwischen Jugendlichen und Bewohnern von Wohnvierteln, in denen sich diese bevorzugt aufhalten. Die Bandbreite reicht von Lärmbelästigung bis hin zu massivem Alkohol- und ggf. Drogenkonsum.

Die Antragstellerinnen sehen dringenden Handlungsbedarf, um die wahren Ursachen der Konflikte zu ergründen und auf diesem Wege Lösungsansätze herbeizuführen. Dabei wird ausdrücklich der Einführung einer Sicherheitswacht eine Absage erteilt, denn diese würde die Konflikte lediglich verlagern, die Jugendlichen würden sich einfach neue Aufenthaltsplätze suchen, ohne dass sich jedoch die Chance für Änderungen im Verhalten, sprich im Miteinander mit anderen Gesellschaftsmitgliedern, ergäbe.

Wir beantragen deshalb eine Intensivierung der Jugend(sozial)arbeit, insbesondere auch mit aufsuchendem Aspekt, mittels der Einführung eines Murnauer Versuchs mit dem vom Bayerisches Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung entwickelten Konzepts der Motivierenden Kurzintervention, kurz MOVE, schnellstmöglich zu beginnen.

Der Unterschied zu den vorhanden, klassischen Beratungsangeboten, von den Schulen, über die Ämtern bis hin zu Institutionen wie Condrobs, liegt darin, dass die darin speziell geschulten Personen, z.B. Sozialpädagogen, aber auch Lehrkräfte können sich ausbilden lassen, die Jugendlichen – die ihnen mit kritischem Konsumverhalten auffallen – direkt von sich aus ansprechen können, und zwar jederzeit an jedem Ort. Es bedarf also nicht einer Terminvereinbarung seitens der KonsumentenInnen, sondern die Jugendlichen werden direkt in ihrer Lebenswelt abgeholt, bzw. sie bleiben in ihrem gewohnten Umfeld wenn sie das möchten. Dies ermöglicht ein extrem niedrigschwelliges Angebot mit für die Jugendlichen durchaus oft akzeptablen Kurzberatungen, es lässt ihre Sichtweisen miteinfließen und ist ein Miteinandern statt eine Beratung mit dem erhobenen Zeigefinger.

Wir sind davon überzeugt, dass ein solcher Versuch langfristig sehr positive Wirkung haben kann. Nähere Informationen finden sich auch auf der entsprechenden Internetseite des Bayrischen Gesundheitsamts: http://www.zpg-bayern.de/move-bayern.html

Da wir mit unserer Streetworkerin Ilona Demmel bereits eine sehr aktive und gut vernetzte Fachkraft in der aufsuchenden Jugendarbeit haben, schlagen wir vor, dass dort eine weitere Fachkraft mit entsprechender Fortbildungskompetenz angesiedelt wird.

Mit freundlichen Grüßen

Veronika Jones
(Bündnis 90/Die Grünen)

Anna Schlegel & Sabine Pecher
(ÖDP/Bürgerforum)

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