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05.12.18 –
Bei der Debatte um den Murnauer Ortsbus fragen wir uns verwundert, was denn mit dem Antrag, den unsere Grüne Gemeinderätin Veronika Jones bereits 2015, also vor sage und schreibe über 3 Jahren, zu dem Thema gestellt hat, passiert ist.
Damals forderte sie die Einführung eines eben solchen Ortsbusses, mit einer vernünftigen Taktung, der die Ortsteile miteinander verbindet und alltagstauglich ist. 2015 wurde beschlossen, man hole zunächst Angebote für Konzepte ein. Im Zuge der Debatte um den Staffelsee Bus und weil unsere Gemeinderätin in ständigem Austausch mit dem Umweltreferat stand, war uns zwar seit längerem bekannt, dass intern und hinter verschlossenen Türen an einem Konzept für einen eigenen Ortsbus gearbeitet wurde. Die Art und Weise aber wie das Konzept nun präsentiert wurde, als Clou des Bürgermeisters, irritiert doch sehr. “Ich frage mich schon, wozu ich überhaupt noch Anträge stelle. Da wird meinem Antrag beschieden, man müsse erstmal über die Kosten sprechen und dann lässt der Bürgermeister in Eigenregie ein mit dem Gemeinderat unabgesprochenes Konzept anfertigen und stellt das Gremium vor vollendete Tatsachen.”, so Veronika Jones, “Gute gemeinsame Politik für Murnau stelle ich mir anders vor.”
“Grundsätzlich ist die Einführung des Busses natürlich begrüßenswert”, stellt Hans Kohl, Sprecher des Ortsverbands fest. “Gut ist, dass unsere Forderung nach einer Abstimmung mit der Bahntaktung aufgenommen wurde, nachbessern kann man hier allerdings, dass es durchaus auch häufigere Ankünfte aus München gibt, insbesondere zu den Berufsverkehrszeiten am späten Nachmittag und Abend verkehren die Züge öfter als nur stündlich. Die geplante Route zeigt jedoch, dass noch nicht alle Ortsteile eingebunden sind, Hierzu muss unbedingt eine 2. Linie angeboten werden, ein Bus ohne Weindorf und Hechendorf anzufahren, macht keinen Sinn.”
Jones ergänzt: “Selbstverständlich wird die Einführung eines Ortsbusses erst einmal größere Investitionen erfordern, verbunden mit einem guten Ticketangebot wie Monats- und Jahreskarten kann aber eine gute Akzeptanz erreicht und somit ein großer Beitrag zur Mobilitätswende geschaffen werden.”
Dass das Gremium den Beschluss nun mehrheitlich mit Skepsis sieht, ist angesichts der intransparenten Vorgehensweise und dem vor vollendete Tatsachen stellen nicht verwunderlich. Wir fordern dringend zu klären, welche Fördermittel es konkret gibt, hierzu bietet der Freistaat nicht nur die Förderung der Busse selbst an, sondern es gibt auch Fördermittel zur Verbesserung von Infrastrukturmaßnahmen und der Mobilität im ländlichen Raum. Dazu wollen wir eine zweite Linie, die die anderen Bahnankünfte abdeckt und die Ortsteile mit einbindet. Das Gesamtkonzept kann nur dann funktionieren, wenn der Bus eine echte Alternative darstellt, mit der sich der Alltag bewältigen lässt. Den Vorschlag eines längeren Probebetriebs von vier Jahren unterstützen wir dagegen ausdrücklich.
Grundsätzlich muss sich die Kommune überlegen, inwieweit wir dem Gedanken eines echten Umdenkens in Sachen Mobilität Rechnung tragen wollen. Wahre Veränderungen brauchen realistische Alternativen und Anreize. Das heißt eben auch, mit Investitionen in die Zukunft investieren. Ein Ortsbus ist die logische Ergänzung zum Ausbau des Fahrradwegenetzes. Mit weiteren Maßnahmen wie der Schaffung von autofreien Zonen und einer Reduzierung der Parkplätze im Marktkern kann es gelingen, dass Murnau zu einer echten fahrradfreundlichen Kommune wird.
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