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30.07.14 –
Der Ortsverband Murnau von Bündnis 90 / Die Grünen widerspricht dem Beschluss des Gemeinderats, zukünftig Asylsuchende in einem Containerdorf auf dem Schotterplatz neben dem Kemmelpark unterzubringen, aufs Entschiedenste.
„Wir begrüßen es selbstverständlich, dass sich auch die Marktgemeinde nun an der Aufnahme von Menschen in Not beteiligt, aber bei den Asylsuchenden handelt es sich in der Regel um traumatisierte Menschen aus Kriegsgebieten. Sie alle haben eine humanitäre Behandlung und unsere Hilfe verdient. Dazu gehört auch eine menschenwürdige Unterbringung in vernünftigen Unterkünften”, so Veronika Jones, Sprecherin des Ortsverbands und Gemeinderätin. Jones weiter: „Wir plädieren für eine dezentrale Unterbringung möglichst in Wohnungen. Zumindest für einen Teil der Flüchtlinge stünden dafür die ehemaligen Schwes- ternwohnungen des alten Gemeindekrankenhauses zur Verfügung.”
Es verwundert doch sehr, dass sich die Gemeinde ausgerechnet eine Lösung sucht, die bereits 2009 von der doch sonst in Sachen Asylpolitik restriktiven CSU abgeschafft wurde. So erklärte das bayrische Sozialministerium damals in Bezug auf die Auflösung aller Containerstandorte: „Das gehört zu einer zeitgemäßen Asylpolitik“.
Das Leben in Containern erinnert stark an eine Kasernierung und kann bei den BewohnernInnen weitere Traumatisierungen hervorrufen, insbesondere, wenn sie dort längere Zeit ver- bringen müssen. Aber nicht nur die Art der Unterbringung an sich wird kritisiert, „auch der Standort der Container ist alles andere als ideal,“ moniert Hans Kohl, Sprecher des Ortsverbands. „Rundherum befinden sich Geschäfte und Industriebetriebe, der Platz ist sehr klein und optisch durch den Schotter psychologisch ungeeignet. Wir halten diese Lösung für überhaupt nicht vertretbar.“
Auch der Bayrische Flüchtlingsrat sieht eine Unterbringung in Containern ebenfalls sehr kritisch, die humanitären Gründe sprechen einfach zahlreich dagegen. Der Ortsverband appelliert daher an die Gemeindeverwaltung noch mal zu prüfen, ob es nicht doch noch einzelne freie Wohnungen gibt, insbesondere für Familien mit Kindern, und ob der Beschluss, die Flüchtlinge nicht in dem ehemaligen Schwesternwohnheim unterzubringen, nicht doch noch revidiert werden kann. „Murnau ist eine vergleichsweise reiche Gemeinde, wir sollten uns bemühen, diesen Menschen, die in ihrer größten Not zu uns kommen, etwas Besseres zu bieten“, so Veronika Jones. „Es ist ein Unterschied, ob man tagsüber befristet einen Container als Büro nutzt, oder ob man darin leben muss. Auch wir rufen alle Immobilienbesitzer auf, freien Wohnraum für die Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen.“
Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.
Veronika Jones
Sprecherin
Hans Kohl
Sprecher
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