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26.01.21 –
„Grundsätzlich sind die geringeren Abstandsflächen begrüßenswert, um dadurch eine effizientere Nachverdichtung mit weniger Flächenfraß insgesamt sowie bezahlbarerem Wohnraum zu gestalten,“ kommentiert Gemeinderätin Veronika Jones die Novelle der Bauordnung, „gleichwohl müssen wir als Kommune parallel dazu eine qualifizierte Grünordnung aufstellen, die für alle vorhandenen Flächen eine intensive Begrünung vorschreibt.“ Für diese Forderung der sogenannten doppelten Innenentwicklung hatten sich auch die Grünen im Bayrischen Landtag sowie die Bayrische Architekten Kammer stark gemacht.
Die in einigen Bundesländern bereits angewandte Musterbauordnung zeigt, dass das vermeintliche Schreckgespenst der Verstädterung durch einfachere Nachverdichtung keine Heimsuchung ist. Gerade die Kommunen haben mit dem Flächennutzungsplan und vor allem den Bebauungsplänen starke Steuerungsmittel der Gesamtbebauung in der Hand. Und über eine Ortsgestaltungssatzung, wie hier in Murnau, lässt sich auch der ländliche und teils dörfliche Charme des Voralpenlands bewahren.
Gegnerinnen* der Novellierung befürchten oft Einschnitte in der Wohnqualität. Jones erläutert: „Bestes Beispiel, dass es nicht zwingend auf die Abstandsflächen ankommt, ist unser historisches Ensemble der Marktstraße: Hier herrscht im Ortskern große Baudichte mit hoher Bauqualität, die auf engstem Raum doch Aspekte der Vielfalt abbildet und somit lebenswerte Wohnqualität schafft.“
Eine Beibehaltung der jetzigen Regelung über eine entsprechende Satzung ist den genannten Zielen nicht dienlich. Ganz im Gegenteil: „Dieses Satzungsvorhaben deckt die Achillesferse der Novellierung auf. Da die Giebelhöhen künftig anders berechnet werden, würden mit der Beibehaltung der alten Regelungen noch viel größere Abstandsflächen benötigt. Dies verteuert Wohnbau zusätzlich und führt sämtliche Vereinfachungen ad absurdum.“
Wir brauchen jetzt eine gute Nachverdichtungsstrategie, ein differenziertes Betrachten der einzelnen Ortsteile und die maximale Ausnutzung des Potentials der Bebauungspläne. Kombiniert mit weiteren Aspekten der Novelle wie dem vereinfachten Dachgeschossausbau oder der Verwendung von Holz als Baustoff steckt viel Potential für Maßnahmen zum Klimaschutz drin. Dieses gilt es jetzt als Chance zu sehen.
Veronika Jones - Marktgemeinderätin
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