“Ein Projekt, das momentan nicht drin ist”

15.02.19 –

Mit Unverständnis reagiert der Ortsverband der Grünen auf die Entscheidung des Bauausschusses, keine Untersuchungen durchzuführen, ob sich nicht einer der Parkplätze am Forsteranger und vorzugsweise in der Bahnhofstraße für einen aufgeständerten Wohnbau und eventuell sogar in Kombination mit einem Ärztehaus, eignete.

Anscheinend konnte sich die Hälfte der Mitglieder nicht mehr daran erinnern, dass sie vor 2 Jahren, als der Antrag schon einmal auf der Agenda stand, für dieses innovatives Baukonzept gestimmt hatten. 2016 wurde der Antrag nur knapp mit 5:6 abgelehnt. Besonders verwundern da Stimmen wie die von GR Scherer, der die Idee damals gut fand, das Projekt sogar in weite Ferne zu verschieben.
Damals wurde explizit argumentiert, man wolle sich erstmal anschauen, wie sich das Projekt am Münchner Dante Bad entwickelt. Dieses wurde im Herbst 2018 fertiggestellt, erfolgreich hat man dort nicht nurfast alle Parkplätze erhalten, sondern auch noch kostengünstig Wohnraum für viele Menschen geschaffen.

“Schade, dass sich der Ausschuss hier gegen eine mutige und innovative Lösung für Murnaus Wohnraumprobleme entschieden hat,” bedauert Veronika Jones, die damals als Gemeinderätin den Antrag gestellt hat und jetzt Sprecherin des Ortsverbands ist, “hier wird eine Chance verpasst, mit neuen Methoden schnell gegen den Wohnungsnotstand vorzugehen. Die aktuellen Bauvorhaben werden bei weitem nicht ausreichen, um den jahrzehntelangen Investitionsstau aufzulösen, braucht es dringend und schnell weitere Projekte.”

Auch das Argument, dass damit Stellplätze zusätzlich geschaffen werden müssten, kann man so nicht stehen lassen: “Bei all den Bemühungen hin zu einer nachhaltigen Entwicklung und mehr Ökologie, die Murnau in den letzten Jahren geleistet hat, wäre es schon längst an der Zeit gewesen, auch mal darüber nachzudenken, ob eine Parkraumverordnung mit vorgeschriebenen 1,5 Stellplätzen pro Wohnung wirklich noch zeitgemäß ist“, erläutert Sprecher Thomas Stärz. “Wenn man die Mobilitätswende ernst nimmt, sollte man auch die Annahme hinterfragen, dass es in jedem Haushalt mehr als ein Auto gibt bzw. geben wird.“

Unabhängig davon ist Gemeinderatsnachrücker Hans Kohl der Meinung, dass die Realisierung einer Tiefgarage eine überlegenswerte Option ist. Damit kann der Bedarf an zusätzlichen Parkplätzen aufgefangen werden.

Besonders ärgert sich Jones aber über die Ausrede, man habe keine Kapazitäten im Bauamt: “Als man beim Thema Breitbandausbau seitens der Gemeindewerke monierte, man habe dafür zu wenig Resources, wurde im Ausschuss ad hoc eine Stelle geschaffen. Da fragt man sich schon, warum das nicht auch beim Thema Wohnbau möglich sein soll. Es gibt schließlich auch die Möglichkeit, eine Stelle zeitlich zu befristen.”

Hans Kohl hofft aber, dass im Gemeinderat gerade unter dem Aspekt "bezahlbarer Wohnraum" dem Vorhaben noch eine Chance gegeben wird. “Mit einer Modellplanung für die Bahnhofstraße, wäre auf jeden Fall schon mal ein gutes Zeichen gesetzt.”

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