Grüne fordern Bewegung im Wohnbau

08.12.19 –

Nach wie vor gibt es zu wenig Fortschritte in Sachen bezahlbarer Wohnraum. Viele Menschen suchen händeringend ein neues Zuhause, Firmen suchen Arbeitskräfte und Auszubildende, jeder halbwegs bewohnbare Quadratmeter wird derzeit vergoldet. Es ist an der Zeit endlich zu handeln, Antworten und Lösungen für die meisten Fragen sind vorhanden, jede weitere Verzögerungstaktik ist nicht länger hinnehmbar.

Bereits vor Monaten haben Bündnis 90 / Die Grünen Murnau ihr Wohnbauprogramm für die kommenden Jahre vorgestellt. Zentrales Element ist das Murnauer-Einheimischen-Modell über das kommunale Flächen nur noch auf Erbpachtbasis durch Genossenschaften bebaut werden sollen.

Jetzt hat Gemeinderat Hans Kohl einen Antrag auf ein Verkaufsverbot von kommunalen Flächen als ersten Schritt zu mehr bezahlbarem Wohnraum auf gemeindlichen Flächen gestellt: „Wir brauchen diesen Grundsatzbeschluss, es gilt unseren Ort zu gestalten und dabei unsere Flächen für die nächsten Generationen zu erhalten. Wohnbau geht uns alle an und muss möglichst vielen Menschen zu Gute kommen. Wir können angesichts der brisanten Lage keine weiteren großen Diskussionen führen. Ich erwarte, dass die Verwaltung Zahlen und Fakten proaktiv vorlegt, ohne dass die Fraktionen erst nachfragen und Anträge stellen müssen.“

Ortssprecherin Veronika Jones ergänzt: „Es gibt in Murnau viele Menschen, die sich gerne genossenschaftlich an einer Wohnbaugesellschaft beteiligen wollen. Die Gründung einer Bürgergenossenschaft macht aber nur Sinn, wenn klar ist, dass kommunale Flächen nicht mehr verkauft werden. Wir müssen endlich größer denken und planen, mit Mut und Weitsicht in unseren Zukunft, in die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder investieren. Die Grundstücksliste der Gemeinde, die uns vorliegt, weist noch einige Flächen aus, die für genossenschaftlichen Geschosswohnungsbau geeignet sind. Es gilt jetzt zügig mit der Planung und Umsetzung unter Einbeziehung der Bürger*innen zu beginnen!“

Durch konkrete Ausschreibungen können Erbpachtzinse verhandelt werden, die so gestaltet sind, dass Mietpreise erzielt werden, die in den jeweiligen Förderstufen aber auch im Frei-vermieteten Bereich bezahlbar sind. Als Durchschnittsmiete strebt der Ortsverband der Grünen 8,50 Euro pro Quadratmeter an. Bei der Ausgestaltung darf der Profit keine Rolle spielen, es gilt der Haushaltsgrundsatz, der Kommune durch das Handeln keine Schaden zuzufügen. Wer nicht jetzt handelt und statt Wohnraum in großer Zahl zu schaffen Grundstücke brach liegen lässt, schadet den Bürger*innen und den Arbeitgeber*innen.

„Wir fordern im weiteren Schritt eine Information der Öffentlichkeit über die verfügbaren Grundstücke der Gemeinde und eine öffentliche Debatte darüber, inwieweit man weiteren Wachstum will, dem Flächenfraß Einhalt gebieten will und letztlich ein transparentes Verfahren bei der Auswahl und Bebauung geeigneter Flächen unter Einbeziehung der Bürgerschaft und vor allem der jeweiligen Nachbarschaft.“, insistiert Sprecherkollege Thomas Stärz.

Kategorie

Murnau Gemeinderat

Folge uns auf Facebook

Aktuelle Termine

Ortsverband-Sitzung Murnau&Umgebung KTM

Mehr

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>